Kapazitäten planen
Was tun, wenn es eng wird? In der IT läuft alles rund - bis plötzlich nichts mehr geht. Server ausgelastet, Datenbank voll, Speicher am Limit. Oft merkt man es erst, wenn’s kracht. Dabei lässt sich gutes Kapazitätsmanagement leicht umsetzen – und spart nicht nur Nerven, sondern auch Geld.
Es sollte also heißen: Was tun, bevor es eng wird?
Und genau das fordert auch die ISO 27001 in Anhang A.8.6.
Kapazitäten planen heißt: Engpässe vermeiden
Ob Rechenleistung, Speicherplatz oder Personal: Es lohnt sich, regelmäßig zu prüfen, wie stark die vorhandenen Ressourcen genutzt werden - und ob sie in Zukunft noch ausreichen.
Häufig sieht man in der Praxis:
- Langsam laufende Systeme, weil historische Daten nie gelöscht wurden
- Entwickler, die auf produktiven Systemen arbeiten, weil Testumgebungen überlastet sind
- Cloud-Instanzen, die unnötig groß (oder zu klein) dimensioniert sind
Engpässe erkennen, bevor sie zum Problem werden
Ein typischer Schritt im Capacity Management ist das Monitoring: Wer weiß, wie stark Systeme heute ausgelastet sind, kann besser einschätzen, wann es eng werden könnte.
Hilfreich sind z. B.:
- Dashboards für CPU, RAM, I/O, Bandbreite;
- Auswertungen von Speicherauslastung pro Monat;
- Frühwarnungen bei Schwellenwertüberschreitungen.
In der Praxis sieht man häufig Tools wie:
- Zabbix oder Icinga: bewährte Open-Source-Lösungen für klassisches Infrastruktur-Monitoring;
- Prometheus und Grafana: vor allem in Kubernetes- und Cloud-nativen Umgebungen beliebt;
- PRTG oder Checkmk: mit benutzerfreundlicher Oberfläche, gut für kleinere IT-Teams;
- Datadog oder New Relic: als leistungsfähige SaaS-Angebote mit tiefem Einblick in Systeme, Anwendungen und Logs;
- Azure Monitor oder AWS CloudWatch: wenn Ressourcen in der Cloud laufen, oft schon im Paket enthalten.
Wichtig ist nicht das Tool an sich - sondern dass Schwellenwerte definiert, Dashboards gepflegt und Warnungen ernst genommen werden.
Für kritische Systeme kann man auch regelmäßige Stresstests einplanen - etwa vor Launches oder saisonalen Spitzen.
Kapazitäten planen heißt auch: Vorausschauen
Gutes Kapazitätsmanagement denkt nicht nur an das Jetzt. Sondern auch an:
- Wachstum: neue Kunden, neue Projekte, neue Anforderungen;
- Systemwechsel: z. B. ERP-Migrationen oder neue Softwaretools;
- Verfügbarkeit von Ressourcen: Längerfristige Beschaffungszeiten für Hardware oder Fachpersonal.
Wer solche Faktoren früh einplant, vermeidet spätere Hektik - besonders bei Systemen, die nicht einfach skaliert werden können.
Was tun, wenn Kapazitäten knapp werden?
Es gibt zwei Strategien:
Kapazität erhöhen
- Neue Mitarbeiter einstellen;
- Mehr Speicher, schnellere Server;
- Cloud-Ressourcen dynamisch skalieren (Stichwort: Elasticity).
Bedarf senken
- Alte Daten löschen;
- Veraltete Anwendungen abschalten;
- Code & Abfragen optimieren;
- Unnötige Dienste (z B. Videostreaming) einschränken.
Gerade Cloud-Plattformen bieten hier viel Flexibilität - skalieren nach Bedarf statt auf Vorrat kaufen.
Unser Tipp
Ein einfacher Kapazitätsplan - vielleicht nur ein Sheet mit Schwellwerten, Prognosen und Verantwortlichkeiten - kann im Ernstfall teure Ausfälle verhindern. Besonders bei geschäftskritischen Anwendungen lohnt es sich, diese Themen regelmäßig auf die Agenda zu setzen.
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