25. März 2025

Informationssicherheitsvorfall-Management nach NIS-2

Von Joachim Reinke

März 25, 2025

Incident, Incident-Management, NIS-2

Informationssicherheitsvorfall-Management nach NIS-2: Ein zentraler Bestandteil der NIS-2-Richtlinie ist die Forderung nach einer geplanten Vorgehensweise im Falle eines Sicherheitsvorfalls. Doch was bedeutet das genau, und warum ist es essenziell für Unternehmen, einen klaren Plan für den Ernstfall zu haben?

Was ist ein Informationssicherheitsvorfall?

Ein Informationssicherheitsvorfall tritt ein, wenn eine ungewollte oder unerwartete Situation die Sicherheit von Informationen gefährdet. Beispiele sind:

  • Ein Mitarbeiter gibt versehentlich Zugangsdaten in eine Phishing-Mail ein.
  • Ein Ransomware-Angriff verschlüsselt Unternehmensdaten und fordert ein Lösegeld.
  • Ein unbefugter Dritter erhält Zugriff auf interne Systeme.

In solchen Fällen ist es entscheidend, schnell und strukturiert zu handeln.

Die wichtigsten Schritte im Vorfallmanagement

  1. Ruhe bewahren und einen Plan haben: Ein gut vorbereiteter Notfallplan verhindert unkoordinierte Aktionen und stellt sicher, dass alle Beteiligten wissen, was zu tun ist.
  2. Erste Gegenmaßnahmen ergreifen: Beispielsweise infizierte oder kompromittierte Systeme vom Netzwerk trennen. Sofort eine zuständige Person oder das IT-Sicherheitsteam informieren – am besten über ein sicheres Kommunikationsmittel.
  3. Beweise sichern: Logfiles, E-Mails und Screenshots dokumentieren. Zeitpunkt und genaue Umstände des Vorfalls erfassen.
  4. Koordination des Notfallteams: Ein Incident-Response-Team einrichten, das die weitere Vorgehensweise abstimmt. Wichtige Stakeholder wie Geschäftsführung oder Datenschutzbeauftragte informieren.
  5. Kommunikation und Schadensbegrenzung: Betroffene Kunden oder Partner über den Vorfall informieren. Notfallbetrieb einleiten, um den geschäftlichen Betrieb aufrechtzuerhalten.

Warum ist Vorfallmanagement wichtig?

NIS-2 macht deutlich: Jedes Unternehmen sollte für Cyberangriffe, Datenlecks und ähnliche Vorfälle gewappnet sein. Ein unkoordiniertes Vorgehen kann die Schäden drastisch erhöhen. Deshalb ist ein vorbereitetes und gut dokumentiertes Vorfallmanagement unerlässlich.

Best Practices aus anderen Standards nutzen

Das Konzept des Informationssicherheitsvorfall-Managements ist nicht neu. Unternehmen können bewährte Vorgehensweisen aus ISO 27001, TISAX® oder dem alt ehrwürdigen und umfangreichen BSI-Grundschutz übernehmen, um ihre Prozesse zu optimieren.

Unser Tipp

Ein strukturiertes Vorfallmanagement ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Nur wer vorbereitet ist, kann im Ernstfall schnell, effizient und kontrolliert reagieren.

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Über den Autor

Joachim Reinke

Joachim ist leidenschaftlicher Trainer. Seit seinem 16. Lebensjahr gibt er Seminare für bis zu 70 Teilnehmer. Die schätzen besonders seine lockere und kurzweilige Vermittlung anspruchsvoller Inhalte.

Mit Informationssicherheit und Qualitätsmanagement beschäftigt er sich seit 15 Jahren. Zunächst als Produktmanager und Trainer in der Medizintechnik. Seit 2016 dann als freiberuflicher Trainer und Berater für Unternehmen wie den TÜV SÜD, TÜV Rheinland und die AOK.